Mitten in Hamburg, zwischen Hauptbahnhof und Speicherstadt, liegen die Deichtorhallen – zwei imposante Gebäude mit einer offenen Stahl-Glas-Konstruktion. Ursprünglich als Markthallen geplant, gehören sie heute zu den bedeutendsten Ausstellungshäusern für zeitgenössische Kunst und Fotografie in Europa. Auf über 5.000 Quadratmetern wechseln sich großformatige Installationen, internationale Fotografie und Gegenwartskunst in beeindruckendem Maßstab ab.

Was die Deichtorhallen so besonders macht

Was sofort auffällt: Die Architektur. Die weitläufige Stahlkonstruktion schafft eine besondere Atmosphäre – industriell und zugleich filigran. Hier hängen Fotografien in Museumsgröße, stehen Installationen, die ganze Räume füllen, oder du findest dich mitten in einem multimedialen Kunstwerk wieder. Die beiden Hallen, aus denen die Deichtorhallen bestehen, sind inhaltlich klar aufgeteilt:

• Die Nordhalle, das Haus der Photographie. 
• Die Südhalle, die Halle für aktuelle Kunst.

Das Haus der Photographie beherbergt eine der wichtigsten Sammlungen zur deutschen Fotografiegeschichte: die Sammlung F. C. Gundlach. Dazu kommen Wechselausstellungen mit internationalem Fokus – von sozialdokumentarischer Fotografie bis Modefotografie. Besucher:innen bekommen dabei nicht nur Kunstwerke zu sehen, sondern auch gesellschaftliche Fragen präsentiert.

In der Halle für aktuelle Kunst steht die Gegenwart im Zentrum. Präsentiert werden Werke aus Malerei, Skulptur, Medienkunst oder Performance. Thematisch geht es oft um Identität, Konsum, Machtverhältnisse oder Umwelt – immer aktuell, oft provokant, und bewusst im großen Maßstab inszeniert.

Gut zu wissen: Auch die Sammlung Falckenberg in Harburg gehört zu den Deichtorhallen. Wenn du etwas mehr Zeit mitbringst, kannst du dort in der ehemaligen Fabrikhalle Werke der Gegenwartskunst entdecken – Führungen sind allerdings Pflicht und sollten vorab gebucht werden.

• Die Hallen wurden zwischen 1911 und 1914 als Großmarkthallen erbaut.
• Es sind zwei eigenständige Ausstellungsbereiche: das Haus der Photographie und die Halle für aktuelle Kunst.
• Der Ausstellungsschwerpunkt liegt auf zeitgenössischer Kunst und internationaler Fotografie.
• Die Deichtorhallen gehören zu den größten Ausstellungshäusern dieser Art in Europa.
• Die lichtdurchflutete Stahl-Glas-Konstruktion ist denkmalgeschützt.
• Seit 1989 dienen die Hallen der Kunst – der Umbau wurde von Künstler:innen und Architekt:innen begleitet.
• Die Sammlung Falckenberg (Harburg) ergänzt seit 2011 das Programm.
• Der Name „Deichtor“ stammt vom alten Stadttor, das früher hier stand.
• Regelmäßig finden hier auch Festivals, Talks, Filmvorführungen und Performances statt.
• Die Deichtorhallen kooperieren mit internationalen Museen – unter anderem mit dem MoMA in New York.

Egal, ob du bereits Kunstkenner bist oder einfach etwas Neues erleben willst: Erwachsene finden hier anspruchsvolle Ausstellungen, die aktuelle Themen aufgreifen. Für Jugendliche gibt es immer wieder eigene Vermittlungsangebote, Führungen und Workshops. Kinder können an speziellen Familienführungen teilnehmen – ansonsten ist das Museumserlebnis eher auf ältere Kinder und Erwachsene ausgerichtet. Für Schulklassen und Studierende gibt es Sonderprogramme, die Kunst und Gesellschaft verbinden.

 

Tipp: Jeden ersten Donnerstag im Monat ist der Eintritt ab 16 Uhr kostenlos – ideal für einen Abendbesuch!

TeDie Deichtorhallen sind ein starkes Beispiel dafür, wie sich Hamburg als Kunststandort international behauptet. Hier findest du nicht einfach nur Ausstellungen, sondern Räume, die zum Nachdenken, Diskutieren und Entdecken einladen. Die wechselnden Formate machen jeden Besuch neu und überraschend – und das in einer Architektur, die selbst ein Erlebnis ist.xt